"Gerecht gemacht durch Gott" - Berufung zur Heiligkeit
Kardinal Schönborn
10. Katechese vom 16. Juni 2002

 

Wie kann der Mensch heilig werden? Es ist möglich, wie die Heiligen vorzeigen, weil Gott uns mit sich versöhnt, durch die Rechtfertigung.
 

Komm, Heiliger Geist, Geist der Wahrheit und der Liebe, erleuchte unsern Verstand, stärke unseren Willen, wohne in unserem Gedächtnis und führe uns ein in die ganze Wahrheit. Führe uns zu Christus, unserem Herrn. Amen. — Heiliger P. Pio – bitte für uns.

 

I.

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Es ist der Tag der Heiligsprechung von Padre Pio. Ich glaube, es fügt sich gut, dass das letzte Thema unserer Katechesen dieses Jahres das ist, was P. Pio so einzigartig darstellt: die Heiligkeit. "Gerecht gemacht durch Gott" – Berufung zur Heiligkeit. Beides: "Gerecht gemacht durch Gott" (vgl. Röm 8,30), die sogenannte Frage der Rechtfertigung, und die Berufung zur Heiligkeit, wird in besonderer Weise durch P. Pio sichtbar gemacht. Ich darf deshalb mit besonderer Freude zuerst etwas über P. Pio sagen. – Nicht, dass Sie nicht besser Bescheid wüssten über ihn! – Ich schließe mich einfach den vielen Hunderttausenden an, die heute in Rom bei der Heiligsprechung von P. Pio durch Papst Johannes Paul II. dabei waren, oder den vielen Millionen, die es über das Fernsehen miterlebt haben. Es ist schon faszinierend, welche Popularität dieser nun heiliggesprochene Kapuzinerpater aus Pietrelcina, der den Großteil seines Lebens in dem kleinen Kapuzinerkloster in S. Giovanni Rotondo bei Foggia verbrachte, heute hat. Mehr Pilger gehen heute an das Grab des P. Pio als nach Lourdes, 7 Millionen schätzt man im Jahr. Überall in Italien, besonders in Italien aber auch weltweit, begegnet man einer großen Liebe zu P. Pio.

Ich hatte selber das Glück, P. Pio zu sehen, zu erleben bei einer Wallfahrt mit unserer Heimatpfarre im Jahr 1961. Ich war damals sechzehnjährig und eher kritisch allen diesen Phänomenen gegenüber, wie man halt mit sechzehn eher zurückhaltend ist, wenn es um so begeisterte süditalienische Frauen geht, die an der Tür der Kirche sich streiten, wer den ersten Platz haben kann und hineinstürmen in die Kirche unter Hintanstellung jeglicher Formen der Nächstenliebe, wenn man das sieht und dann die vielen Devotionalien, die rund um dieses Kloster damals schon zu finden waren, P. Pio mit Schnee und P. Pio auf dem Thermometer und P. Pio überall. Als wir dann aber in der Kirche waren sehr früh am Morgen und die Messe begonnen hat – ja, ich glaube ich kann sagen, ich habe nie in meinem Leben mehr so eine Messe erlebt, so zelebrieren gesehen wie P. Pio dieses eine Mal, wo ich dabei sein konnte. Das war wohl für zahllose Menschen der unvergessliche Eindruck dieses einfachen Kapuzinerpaters, wie er die hl. Messe gefeiert hat. Wenn man ihn gesehen hat, beim Offertorium, der Darbringung der Gaben, bei der Wandlung, bei der Kommunion, hatte man den unwiderstehlichen Eindruck: Das ist absolut wirklich, was da geschieht, das ist nicht ein äußerer Ritus, an dem jemand äußerlich teilnimmt, sondern das Geschehen. Was das Sakrament bezeichnet, das geschieht: das Opfer Christi, das er in den Stigmaten, den Wundmalen, an seinem eigenen Leib mitgelebt hat und das er in der Feier der Messe so deutlich sichtbar gemacht hat.

Beichten gehen konnte ich nicht bei ihm, denn man musste italienisch können, und das konnte ich damals nicht. Aber ich habe von vielen Berichte gehört, die bei ihm beichten waren, und auch da das Unvergleichliche seiner Aufmerksamkeit, seines Humors aber auch seiner unerbittlichen Strenge, wenn es um die Bekehrung ging, um die Reue, und seine grenzenlose Barmherzigkeit, wenn er auch nur eine Spur von Reue gespürt hat.

Die Stigmaten, die Wundmale, hat er fünfzig Jahre lang an seinem Leib getragen hat. Er ist zwei Tage nach dem fünfzigsten Jahrestag seiner Stigmatisierung gestorben, im Jahr 1968. Sicher war das ein Grund, warum Menschen neugierig waren, nach S. Giovanni Rotondo zu gehen. Aber es war noch etwas anderes: die erschütternde, bewegende und zur Umkehr aufrüttelnde Begegnung mit der Liebe Christi.

Dann seine intensive Liebe zu den Armen und zu den kleinen, die Ströme an Spendengeldern, die zu ihm kamen, hat er verwendet, um ein riesiges Spital zu bauen, "Casa sollievo della sofferenza", das "Haus zur Erleichterung der Leiden", ein prachtvolles Spital, das immer noch vergrößert wird, mit den besten Ärzten, eines der besten Italiens. Er wollte, dass die Armen dort behandelt würden wie Christus selber, mit der größten Zuvorkommenheit und mit der besten medizinischen Pflege.

Dann die vielen Zeichen seiner Nähe, die so viele Menschen erfahren haben, die Erfahrung, dass der Himmel nahe ist, dass die Heiligen bei uns sind, außerordentliche Phänomene immer wieder erlebt, der Duft, der seine Gegenwart angezeigt hat, seine Erscheinungen, seine vielfach bezeugten Bilokationen aber auch vor allem die vielen, vielen Erfahrungen konkreter, einfacher, täglicher Hilfe des Himmels. Alles das ist Grund zu großer Freude und zu Dankbarkeit, dass Gott uns auch heute Zeichen seiner Nähe schenkt.

II.

Aber versuchen wir jetzt, das zur Glaubenslehre hin zu wenden, zur Frage: Was ist das eigentlich, Heiligkeit und das, was ihr voraufgeht, was sie voraussetzt, ohne das die Heiligkeit nicht möglich ist, nämlich die Rechtfertigung? Rechtfertigung und Heiligkeit, beides gehört eng zusammen. Wir alle sind berufen, heilig vor Gott zu sein, weil Gott heilig ist. Aber das können wir nur, wenn wir vor Gott gerechtfertigt sind, also wenn wir vor Gottes Angesicht Bestand haben. Das ist zweifellos eine sehr dramatische Frage. Können wir vor Gott Bestand haben? Hat unser Leben vor Gott Bestand? Wir erinnern uns an die Szene aus dem Evangelium von dem Pharisäer und dem Zöllner, dem Pharisäer, der betet voller Dank für all das Gute, das er tut, für die Frömmigkeit in seinem Leben, und dass er nicht so ist wie dieser Sünder dort hinten; der Sünder, der Zöllner, der die Augen nicht zu heben wagt und nur bittet um die Barmherzigkeit Gottes mit ihm armen Sünder. Dann sagt Jesus: Jener ging gerechtfertigt nach Hause, dieser nicht (Lk 18,9-14). Was heißt das, "gerechtfertigt"? Was heißt das, so vor Gott zu stehen, dass wir vor ihm bestehen können?

Wir haben heute in der zweiten Lesung dieses Sonntags (11. Sonntag im Jahreskreis), es war die Lesung aus dem Römerbrief (5,6-11), gehört: "Wir sind jetzt durch sein (Christi) Blut gerecht gemacht. Umso mehr werden wir vor dem Gericht Gottes gerettet werden" (5,9). Durch sein Blut gerecht gemacht, also können wir vor dem Gericht Gottes bestehen – was heißt das? Ich versuche zuerst das Thema Rechtfertigung anzunähern, dann im zweiten Teil der Katechese, die Frage der Heiligkeit.

Ein indischer Jesuit, Anthony de Mello, der viele Bücher geschrieben hat, die viel gelesen werden, die meisten sind auf deutsch übersetzt, hat folgende Geschichte niedergeschrieben. Ich weiß nicht, ob er sie erfunden hat oder ob sie ihm berichtet wurde. Er schreibt: "Es ist eine Geschichte von einer Frau, die glaubte sie habe Erscheinungen Gottes. Also ging sie zum Bischof, um sich von ihm Rat zu holen. Der Bischof legte ihr nahe: ‚Sie mögen an Erscheinungen glauben. Haben Sie aber dafür Verständnis, wenn ich als Bischof der Diözese darüber entscheide, ob ihre Erscheinungen echt oder falsch sind.‘ Die Frau entgegnete: ‚Durchaus, Exzellenz.‘ – ‚Sie werden also tun, was ich von ihnen verlange?‘ – ‚Das werde ich, Exzellenz.‘ – ‚Also hören Sie gut zu: Wenn Sie sagen, dass Gott Ihnen erschienen ist und er Ihnen das nächste Mal erscheint, werde Sie eine Probe machen. Dadurch werde ich wissen, ob es wirklich Gott ist.‘ – ‚Einverstanden, Exzellenz. Aber wie geht die Probe?‘ – ‚Sagen Sie zu Gott: Bitte, offenbare mir die persönlichen und privaten Sünden des Herrn Bischofs! Wenn es wirklich Gott ist, der Ihnen erscheint, wird er Ihnen meine Sünden offenbaren. Dann kommen Sie wieder und erzählen mir alles – aber sonst niemandem! In Ordnung?‘ – ‚Ich werde alles so machen, Exzellenz.‘ Einen Monat später bat die Frau erneut um einen Termin beim Bischof. Er fragte sie: ‚Und, ist Gott Ihnen wieder erschienen?‘ – ‚Ich glaube schon, Exzellenz.‘ – ‚Und haben Sie ihm die Frage gestellt, so wie ich es Ihnen gesagt habe?‘ – ‚Gewiss, Exzellenz.‘ – ‚Und was hat Gott gesagt?‘ – ‚Gott sagte mir: Geh zum Bischof und teile ihm mit, dass ich alle seine Sünden vergessen habe‘" (Die Fesseln lösen, Freiburg 1994, 11-12).

Ich fand diese Geschichte beim ersten Lesen sehr sympathisch. Es wäre sehr schön, wenn Gott alle meine Sünden vergessen hätte. Aber beim Nachdenken und beim Vorbereiten dieser Katechese kamen mir dann Zweifel. Irgendetwas lässt mich zweifeln, ob Gott dieser Frau das wirklich gesagt haben kann und ob ich jetzt überzeugt wäre, dass Gott zu ihr gesprochen hat. Ich glaube nicht, dass es so ist. Ja, ich hoffe sogar, dass es nicht so ist. Hat Gott meine Sünden vergessen? Wenn Gott meine Sünden vergessen hat, ist das vielleicht gut. Aber hilft es mir? Denn ich habe sie nicht vergessen. Es ist vielleicht gut für mich, wenn ich mir denken kann, Gott hat sie vergessen. Aber was ist dann mit meinem Gewissen? Nein, ich glaube, es ist nicht wünschenswert, dass Gott meine Sünden vergisst, sondern dass er sie vergibt. Hätte er sie vergessen, dann wären sie nicht mehr in seinem Gedächtnis, aber wohl in meinem Gedächtnis. Ich stünde zwar vor Gott gut da, aber vor mir selber hätte sich nichts geändert. Nun will ich natürlich die Möglichkeit miteinschließen, dass Anthony de Mello, der diese Geschichte erzählt, damit einfach sagen wollte, was bereits der Prophet Jesaja von Gott her sagt: "Ich werfe eure Sünden hinter mich", sozusagen hinter meinen Rücken (Jes 38,17). Ich schaue sie nicht mehr an. – Aber ich glaube, dass hier etwas fehlt. Beim Nachdenken über die heutige Katechese war mir die heutige Lesung aus dem Römerbrief eine große Hilfe. Denn ich glaube, dort steht etwas anderes, als dass Gott meine Sünden vergessen hätte.

"Brüder und Schwestern!", so heißt es dort, "Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben. Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen. Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Gericht Gottes gerettet werden." – Ich habe diesen Satz bereits zitiert – "Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch (Gottes) Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben." – Durch seinen Tod versöhnt, durch sein Leben gerettet! – "Mehr noch, wir rühmen uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben" (Röm 5,6-11).

Ich glaube, das ist etwas anderes als das, was in der Geschichte von Anthony de Mello zu lesen ist. Ich möchte jetzt nicht auf die Jahrhunderte alte Kontroverse um die Rechtfertigungslehre eingehen, die Katholiken und Protestanten seit dem 16. Jahrhundert immer wieder getrennt und gegeneinander gestellt hat. Ich möchte versuchen, ein wenig weiter zu fragen: Was ist das eigentlich, Rechtfertigung durch das Blut Christi? "Gerecht gemacht durch sein Blut"? Ich glaube, das ist doch etwas anderes, als dass Gott einfach unsere Schuld vergessen hätte oder, wie es in der Auseinandersetzung zwischen Protestanten und Katholiken immer wieder hieß, dass er uns freigesprochen hätte. Zweifellos hat er auch freigesprochen, aber das entscheidende ist, dass er uns versöhnt hat, dass also etwas mit uns anders geworden ist, nicht nur dass er vergessen hätte, was wir an Sündenlast auf unseren Schultern tragen, sondern dass er diese Last weggenommen hat. Er hat uns wirklich versöhnt und uns neues Leben geschenkt und das ohne jegliches Verdienst von unserer Seite – "also wir noch Feinde waren" – reines Werk der Gnade, ohne dass wir es verdient hätten.

Ich glaube, hier liegt etwas zutiefst Neues im christlichen Glauben, das schon im Alten Testament vorbereitet ist, dann in Christus ganz offenbar geworden ist. Man sagt immer wieder, und ich glaube, daran ist etwas Richtiges, dass die Religionen, die anderen Religionen, die nichtchristlichen Religionen alle in der einen oder andern Form Wege zeigen, wie wir uns Gott nähern können oder dem Göttlichen, wie wir durch Werke des Kultes, durch Opfer, durch Gebet, durch Buße Gott oder die Götter gnädig stimmen können, wie wir sie mit uns versöhnen können. Die Götter, der Gott, das Göttliche ist durch unser Sündigen erzürnt. Wir müssen Leistungen erbringen, menschliche Anstrengungen, um Gott mit uns zu versöhnen. Die biblische Sicht ist eine ganz paradoxe Umkehrung davon. Nicht wir tun etwas, um Gott zu versöhnen, sondern er tut unbegreiflicherweise etwas, um uns mit sich zu versöhnen. Er hat die Initiative, in völliger Freiheit. Ganz souverän unternimmt er etwas, um uns wieder zu sich zu bringen. Er reißt die Trennwand zwischen uns und ihm nieder. Er versöhnt uns mit sich.

Da heißt es zum Beispiel, wieder im Römerbrief – der Römerbrief ist der große Brief des Apostels Paulus über das Thema der Rechtfertigung – im 3. Kapitel: "Denn es gibt keinen Unterschied: Alle haben gesündigt [Heiden und Juden] und die Herrlichkeit Gottes verloren" (Röm 3,22-23). Dann sagt Paulus: "Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch Glauben" (24-25). Wenn wir diese Stelle ganz genau übersetzen, müssten wir eigentlich sagen: "Gott hat ihn zum Sühneinstrument gemacht, das wir durch den Glauben ergreifen können." Nicht wir zeigen Gott Werke der Versöhnung, sondern Gott schenkt uns nicht nur seine Vergebung, er vergisst nicht unsere Sünden, sondern er vergibt sie uns, indem er uns noch dazu ein Instrument in die Hand gibt, mit dem wir neu mit ihm in Gemeinschaft treten können. Dieses Instrument, das wir im Glauben ergreifen können, ist das Blut Jesu Christi. Weiter sagt Paulus: "So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sünden, die früher, in der Zeit seiner Geduld, begangen wurden; er erweist seine Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, um zu zeigen, daß er gerecht ist und den gerecht macht, der an Jesus glaubt" (25-26). Er ist gerecht und er macht gerecht, er macht uns gerecht, wenn wir im Glauben Jesus Christus ergreifen.

III.

Gott versöhnt uns mit sich. Er schafft also Sühne. Es ist eine völlige Umkehr der Perspektive. Nicht unsere Leistung besänftigt Gott, sondern seine zuvorkommende Liebe schafft uns neu. Sehen wir uns ein wenig an, wie das eigentlich geschieht. Der erste Schritt der zuvorkommenden Gnade in unserem Leben ist die Taufe. Natürlich können wir sagen, die Taufe ist nur möglich, weil Gott uns immer schon zuvor gekommen ist, indem er seinen Sohn für alle Menschen geschenkt hat. Aber in der Taufe wird uns das zugewendet.

Heute durfte ich zu meiner Freude, was im Leben eines Bischofs nicht so oft vorkommt wie im Leben eines Pfarrers, in einem Gemeindegottesdienst Zwillinge taufen. Sie waren äußerst brav und still. Es war eine große Freude im Glauben zu wissen, was da geschieht. Padre Pio hatte eine große Freude, Kinder zu taufen. Er hat das immer wieder und oft gemacht. Offensichtlich war ihm sehr bewusst, in einer Weise, wie wir es vielleicht gar nicht so tief erfassen, was in der Taufe geschieht. Diese zuvorkommende Gnade wird in ein Leben hineingesenkt und ist sozusagen wie ein positives Vorzeichen für das ganze Leben. Darum ist die Katholische Kirche auch so entschieden für die Kindertaufe, weil die Taufe immer zuvorkommende Gnade ist, immer sind wir Empfänger, ob bewusst oder unbewusst, ob wir schon im erwachsenen Glauben dazu ja sagen können, oder ob es unsere Eltern und Paten für uns tun. Immer kommt uns die Gnade zuvor. Sie stellt uns schon hinein in einen Raum des Angenommenseins des neuen Lebens.

Gerade bei der Kindertaufe wird uns bewusst, wie sehr die Gnade Vorgabe ist, Rechtfertigung pur, könnte man sagen, ohne irgendeine Vorleistung von unserer Seite. Freilich, diese zuvorkommende Gnade, die bei der Kindertaufe besonders deutlich wird, aber die bei der Erwachsenentaufe nicht anders zuvorkommend ist, hat zum Ziel unser Mitwirken. Wenn Gott uns rechtfertigt durch Jesus Christus, durch sein Blut in der Gnade der Taufe, dann ist das ein Appell, ein Hindrängen in unserem ganzen Leben, dass wir auf diese Gnade antworten. Die Antwort auf diese Gnade heißt Bekehrung, Bekehrung als Dauerauftrag. Es genügt nicht, zu sagen, ich habe mich mit achtzehn oder mit fünfzehn oder mit siebenundzwanzig bekehrt und damit ist alles geregelt.

Im Katechismus heißt es: "Das erste Werk der Gnade des Heiligen Geistes ist die Bekehrung, die die Rechtfertigung bewirkt, wie Jesus zu Beginn des Evangeliums sagt: ‚Kehrt um! Das Himmelreich ist nahe‘ (Mt 4,17). Der Mensch wird von der Gnade bewogen, sich Gott zuzuwenden und von der Sünde Abstand zu nehmen" (KKK 1989). Es geht also um die Vorgabe, die uns zur Annahme drängt. Die Rechtfertigung, so sagt das Konzil von Trient, das auf die Herausforderung der Reformation geantwortet hat, besteht darin, dass mir nicht nur die Sünden vergeben sind, sondern dass auch Heiligung und Erneuerung des inneren Menschen geschieht (Dekret über die Rechtfertigung, Kap. 7; KKK 1989). – Nicht nur vergessen, nicht nur nicht anrechnen, sondern eine innere Verwandlung geschieht durch die Rechtfertigung. – Die Rechtfertigung, so sagt der Katechismus weiter, "löst den Menschen von der Sünde, die der Liebe zu Gott widerspricht, und reinigt sein Herz. Die Rechtfertigung erfolgt auf die Initiative der Barmherzigkeit Gottes, der die Vergebung anbietet. Sie versöhnt den Menschen mit Gott, befreit von der Herrschaft der Sünde und heilt" (KKK 1990).

Aber die ganze Dynamik dieses Geschehens verlangt, dass wir darauf antworten. Deshalb sagt der Katechismus: "Die Rechtfertigung besteht zugleich darin, dass man durch den Glauben an Jesus Christung die Gerechtigkeit Gottes aufnimmt. ‚Gerechtigkeit‘ besagt hier die Geradheit der göttlichen Liebe" (KKK 1991) – die Antwort der Liebe auf die uns geschenkte Liebe. Deshalb heißt Rechtfertigung immer auch, dass wir zur Zusammenarbeit mit Gott eingeladen sind. Eine "Synergie" soll entstehen, wie man heute in der Wirtschaft sagt, ein Zusammenwirken, das Zusammenwirken von Gottes Gnade und menschlicher Freiheit. Aber, das ist eine Erfahrung, die wir alle machen, wenn wir auf das Spiel der Gnade eingehen, dieses Zusammenwirken mit der Gnade Gottes ist noch einmal ein Geschenk. Wenn ich auf die Anregung des Heiligen Geistes eingehe, wenn ich auf Gottes Liebe antworte, dann weiß ich, diese Antwort ist noch einmal Geschenk. Aber sie ist mir geschenkt, dass ich sie gebe. Darum sagt noch einmal das Konzil von Trient, das sich mit dieser so großen Frage der Reformation auseinandergesetzt hat: "Wenn Gott durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes das Herz des Menschen berührt, bleibt einerseits der Mensch nicht ganz untätig, denn er nimmt ja jene Eingebung auf, die er auch ablehnen könnte; anderseits kann er sich doch nicht aus freiem Willen heraus ohne die Gnade Gottes zur Gerechtigkeit vor ihm erheben" (Dekret über die Rechtfertigung, Kap. 5).

Auch deine Antwort der Liebe auf die Liebe Gottes ist noch einmal Geschenk der Liebe Gottes. Wir beten deshalb in der Präfation der Heiligen: "Wenn du ihre Verdienste krönst, krönst du das Werk deiner Gnade." Die Heiligen bezeugen, dass alles, was sie an Liebe auf die Liebe Gottes antworten, noch einmal geschenkt ist. Aber es ist ein echtes Zusammenwirken.

Nun kommen wir zum Abschluss dieses ersten Teils auf eine erstaunliche Formulierung. Sie stammt vom hl. Augustinus und scheint fast in ihrer Größe übertrieben. Aber sie steht im Katechismus. Der hl. Augustinus sagt einmal: "Die Rechtfertigung des Gottlosen ist ein größeres Werk als die Erschaffung des Himmels und der Erde." Das Wunder der Bekehrung ist etwas Größeres selbst als die Erschaffung von Himmel und Erde, das Wunder der Gnade. Er begründet das damit: "Himmel und Erde werden vergehen, aber das Heil und die Rechtfertigung der Auserwählten werden für immer bleiben" (Auslegung zum Johannesevangelium 72,3). Im Grunde hat der hl. Paulus schon etwas ganz Ähnliches gesagt, im 2. Korintherbrief: "Der Gott, der gesagt hat, aus der Finsternis soll Licht aufstrahlen, er ist in unserem Herzen aufgestrahlt zur Kenntnis der Herrlichkeit Gottes auf dem Antlitz Christi" (2 Kor 4,6). Was sagt da Paulus? Der Gott, der gesagt hat: Es werde Licht!, der die Welt erschaffen hat, er hat ein noch größeres Werk getan, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, so dass wir ihn erkennen, dass wir die Herrlichkeit Gottes auf dem Antlitz Christi erkennen. Die Gnade der Rechtfertigung, sie macht also etwas Größeres, als nur dass Gott vergäße, was wir getan, gesündigt haben. Sie lässt den inneren Menschen neu werden. Sie bringt mit sich ein wirklich neues Geschöpf. Wenn wir die Gnade der Umkehr erfahren, auch wenn sie in unserem irdischen Weg noch nie endgültig und vollkommen ergriffen ist, so machen wir doch die Erfahrung auf diesem Weg: Es gibt kein größeres Glück, als umzukehren zum lebendigen Gott. Das ist das Wunder der Rechtfertigung.

IV.

Damit sind wir bei der Frage, was eigentlich Heiligkeit ist. Was macht den Menschen heilig? Heiligkeit, können wir ganz knapp zusammengefasst sagen, ist nichts anderes, als das Ziel unseres Lebens zu erreichen. Wir alle erbitten von Gott füreinander, dass wir das Ziel unseres Lebens erreichen. Was ist das Ziel unseres Lebens? Wenn wir am Ende dieser Katechesen über die sittlichen Grundlagen, die Grundlagen der christlichen Sittlichkeit noch einmal nach dem Ziel unseres Lebens fragen, denn die ganze Sittlichkeit hat ja nur den Sinn, uns hinzuorientieren auf unser letztes Ziel, dann sollen uns die Worte des Apostels Petrus noch einmal diesen Weg zeigen. Petrus sagt in seinem ersten Brief:

"Deshalb umgürtet euch, und macht euch bereit! Seid nüchtern, und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird. Seid gehorsame Kinder, und laßt euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher, in der Zeit eurer Unwissenheit. Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden. Denn es heißt in der Schrift: Seid heilig, denn ich bin heilig" (1 Petr 1,13-16).

Was ist also Heiligkeit? Ich möchte zuerst fragen: Was ist das Wesen der Heiligkeit?, dann die Frage: ist das möglich für uns hier alle, die wir hier sind, ist dieser Weg möglich?, und drittens abschließend vier Schritte zu diesem Ziel aufzeigen.

1. Was ist Heiligkeit? Nichts anderes als die Verwirklichung unseres Lebenszieles. Gott hat uns, so sagt die erste Seite der Bibel, nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen. In dem Maß, wie wir diesem Bild ähnlich werden, gelangen wir zum Ziel unseres Lebens. Ein Heiliger, das ist ein Mensch, der das Bild Gottes, das er in sich trägt, verwirklicht hat, indem es sozusagen entwickelt wurde, indem es sich zur vollen Ähnlichkeit mit dem Urbild entfalten konnte. Der Heilige ist ein lebendiges Bild Gottes. Konkret heißt das, Christus ähnlich werden, denn Christus ist das vollkommene Bild Gottes. Von der hl. Katharina von Siena berichtet ihr Beichtvater, der sel. Raimund von Capua, Dominikaner, Ordensgeneral des Dominikanerordens, er habe gelegentlich bei der Beichte das Gesicht der Katharina sich wandeln gesehen und Christus in ihr gesehen. Ich glaube, das ist das Geheimnis der Heiligkeit.

Noch einmal der Römerbrief, jetzt im 8. Kapitel: "Wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt ... denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht" (Röm 8,28-30).

2. Alle sind wir dazu berufen. Mit der Erschaffung nach dem Bild Gottes ist die Berufung gegeben, dieses Bild zu verwirklichen. Ist das möglich? Wenn ich in die erzbischöfliche Bibliothek schaue, dort gibt es in der alten Bibliothek ein monumentales Werk, es heißt die Acta Sanctorum. Fleißige Jesuiten haben im 17. Jahrhundert begonnen, alles zu sammeln, was man über das Leben der Heiligen nur irgendwie auftreiben konnte. Es sind, glaube ich, dreißig dicke Folio-Bände, entstanden im Lauf von drei, vier Jahrhunderten. Wenn man hineinschaut in diese Acta Sanctorum, etwa zum heutigen 16. Juni, ist es umwerfend, die unfassbare Zahl an Heiligen, die es nur an diesem heutigen Tag gibt. Einen kleinen Auszug davon finden Sie in dem inzwischen neu im Auftrag des Papstes herausgegebenen sogenannten Martyrologium Romanum. Da stehen unter dem 16. Juni allein dreizehn Heilige. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, in den Acta Sanctorum sind es 30, 40, 50 Heilige jeden Tag [am 16. Juni. 39 namentlich erwähnt und 404 gallische Märtyrer]. Das sind nur die, die in den Kanonisationsverfahren oder in den Märtyrerakten belegt sind. Aber die Zahl der Heiligen ist natürlich unvergleichlich größer, die Gott allein kennt und die im Himmel ganz groß sind.

Es ist möglich, ganz offensichtlich. Allein das 20. Jahrhundert hat zweifellos die größte Zahl an Märtyrern, die es überhaupt in der christlichen Geschichte gegeben hat. Nach dem Auftrag des Heiligen Vaters hat man vor Jahren zu sammeln begonnen. Man ist bei etwa 20.000 Biographien von Märtyrern des 20. Jahrhunderts, Menschen, die um des Glaubens willen ihr Leben gelassen haben. Die wird man nie alle kanonisieren können. Das ist einfach zu viel. Aber sie sind zweifellos Heilige vor Gott und für uns Menschen.

3. Wenn es möglich ist, wie kommt man dahin? Wie sieht der Weg zur Heiligkeit aus? Ich danke dem Internet, das es mir möglich gemacht hat, die Predigt, die der Heilige Vater heute in Rom zur Heiligsprechung von Padre Pio gehalten hat, schon zu kennen. Und so darf ich ihn befragen. Was hat der Heilige Vater heute am Petersplatz zur Heiligkeit des P. Pio gesagt? Er hat vier Elemente genannt, und ich glaube, sie haben universale Gültigkeit, auch wenn sie unterschiedlich in den verschiedenen Lebensständen zu leben sind.

Erstens: "Nehmt mein Joch auf euch und folgt mir nach, denn mein Joch ist sanft und meine Last, meine Bürde ist leicht" (Mt 11,30). Mit diesen Worten des Evangeliums von der heutigen Heiligsprechung hat der Heilige Vater begonnen. Und er sagt: P. Pio zeigt durch sein Leben, dass Jesu Joch tatsächlich "dolce", süß ist, sanft, leicht. Jesu Joch ist "dolce". P. Pio hat das in seinem Leben gezeigt: Nehmt mein Joch auf euch, es ist leicht. Verglichen mit vielen anderen Jochen, die Menschen, die wir auf uns nehmen, ist Jesu Joch leicht. Und er erklärt weiter: Aber dieses Joch ist das Kreuz, das Kreuz Jesu. P. Pio habe in seinem Leben eine immer größere Gleichförmigkeit mit dem Gekreuzigten gesucht und verwirklicht, und das nicht aus Liebe zum Leiden, sondern aus Leidenschaft für das Erlösungswerk Christi, um teilzunehmen am Erlösungswerk Jesu Christi. Das hat P. Pio motiviert, das war seine Leidenschaft, dafür hat er gelitten und gelebt, um Menschen die Gnade Christi zu schenken, zu erwerben, zu verdienen. Im Plan Gottes ist das Kreuz das wahre Instrument des Heils für alle Menschen. Es ist der Weg, den Jesus ausdrücklich seinen Nachfolgern vorgeschlagen hat. Nur auf diesem Weg der Selbstverleugnung und des Kreuzes können wir Christus ähnlich werden, sagt der Papst heute Vormittag in Rom. Wenn man ihn anschaut, dann wird das alles gleich sehr konkret und sichtbar, wie sehr er selber das lebt.

Das zweite Kennzeichen von P. Pio gilt zweifellos für alle, die den Weg der Heiligkeit suchen: Gottes Barmherzigkeit. Ich glaube, es gehört zu den großen Kennzeichen der Heiligkeit im 20. Jahrhundert, dass wie kaum zuvor Gottes Barmherzigkeit verkündet und gelebt wird: die kleine hl. Theresia, noch im 19. Jahrhundert, die hl. Sr. Faustina und ganz besonders P. Pio. Eine geradezu Maßlosigkeit der Barmherzigkeit Gottes, sie kommt aus der Gleichförmigkeit mit dem Kreuz Christi. Je mehr er sich Christus, dem Gekreuzigten, genähert hat, desto größer ist sein Erbarmen geworden. Ich könnte manche Anekdote aus dem Leben des P. Pio erzählen, die mir berichtet würde über diese grenzenlose Barmherzigkeit. Vor allem, wenn er das Messopfer gefeiert hat, hat man das gespürt, für alle Menschen. Wenn er die Patene hochgehalten hat bei dem Offertorium, das oft lange gedauert hat, hat man gewusst, für wie viele Menschen er jetzt da ist und ihnen die Barmherzigkeit Gottes erfleht. Dann vor allem in der Beichte.

Freilich, P. Pio konnte auch sehr streng sein. Mir hat jemand erzählt, der das selber erlebt hat, dass er sich während der Messe, die noch zum Altar zelebriert wurde, plötzlich umgedreht, jemand in der Kirche gesucht und ganz laut gerufen hat: "Via! Via!" – "Raus! Raus!" Er ist mit hochrotem Kopf aus der Kirche hinausgegangen. P. Pio hat ihn mit den Finger hinausgewiesen und sich erst umgedreht, als er draußen war – Barmherzigkeit Gottes. Offensichtlich wusste P. Pio in seinem Innersten: Dieser Mensch braucht einen Anstoß, den muss man schütteln, dass er sich bekehrt. Er ist auch tatsächlich nach drei Tagen zu P. Pio beichten gegangen, wie mir ein lieber Freund, Priester, Italiener erzählt hat, der die Szene selber erlebt hat – Barmherzigkeit, die Leidenschaft für das Heil, für die Bekehrung, für die Liebe Gottes zu den Menschen.

Drittens, sagt der Heilige Vater heute in seiner Predigt: Der tiefste Grund für den apostolischen Erfolg des P. Pio war seine innigste Verbindung mit Gott im Gebet. Lange Stunden des Gebets, und er pflegte zu sagen: "Io sono un povero frate, qui prega." – "Ich bin ein armer Ordensbruder, der betet." Er hat gesagt: Das Gebet ist die beste Waffe, die wir haben, ein Schlüssel, der das Herz Gottes öffnet.

Als viertes nennt der Heilige Vater, dass bei ihm das Gebet immer verbunden war mit der Caritas, mit der caritativen Tätigkeit, vor allem mit seiner leidenschaftlichen Liebe für die Armen, die Kleinen, die Notleidenden, konkretisiert in dem großartigen Spital in S. Giovanni Rotondo. Gebet und Nächstenliebe, sagt der Heilige Vater, sind die Synthese des Lebens der Heiligkeit von P. Pio.

Vier Schritte zur Heiligkeit: Kreuzesnachfolge, Barmherzigkeit, Gebet, Nächstenliebe. Das hat der Heilige Vater heute Vormittag am Petersplatz gesagt. Ich möchte schließen mit dem Gebet, mit dem er heute Vormittag seine Predigt beendet hat:

"Ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du diese Dinge ... den kleinen geoffenbart hast" (Mt 11,25). Wie geeignet scheinen diese Worte Jesu, wenn wir sie auf dich beziehen, du demütiger und geliebter P. Pio. Lehre auch uns, so bitten wir dich, die Demut des Herzens, damit auch wir zu den Kleinen des Evangeliums gezählt werden, denen der Vater versprochen hat, ihnen die Geheimnisse seines Reiches zu offenbaren. Hilf uns zu beten, ohne jemals müde zu werden, gewiss, dass Gott weiß, wessen wir bedürfen, auch noch bevor wir es ihn gebeten haben. Erbitte uns einen Blick des Glaubens, der fähig ist, in den Armen und Leidenden sofort das Antlitz Jesu Christi selbst zu erkennen. Stütze uns in der Stunde des Kampfes und der Prüfung. Und wenn wir fallen, hilf uns, dass wir die Freude des Sakraments der Versöhnung erfahren. Vermittle uns deine zarte Verehrung für Maria, die Mutter Jesu und unsere Mutter. Begleite uns auf unserer irdischen Pilgerschaft zur ewigen Heimat, wo wir hoffen, auch selber einmal hinzugelangen, um in Ewigkeit die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes zu betrachten. Amen."

 

(Kardinal Christoph Schönborn)


 



 

 
  









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