Vernunft und Glaube 09

Kultur und Glaube.
Eine neue Realität ohne Diskrimination!

Nun zum "Vernünftig Glauben".

Bis jetzt waren es allgemeine Überlegungen bezüglich Vernunft und Glauben. Jetzt müssen wir das direkte Verhältnis etwas näher bertrachten.

Dieses Verhältnis nötigt uns zu einer doppelten Überlegung, da die Wahrheit, die aus der Offenbarung stammt, gleichzeitig eine Wahrheit ist, die im Lichte der Vernunft verstanden werden muß.

 

Ein Angelpunkt.

Erst in dieser zweifachen Bedeutung ist es nämlich möglich, das richtige Verhältnis zum philosophischen Wissen genau zu bestimmen. Wir betrachten deshalb zunächst die Beziehungen zwischen Glaube und Philosophie im Laufe der Geschichte. Von daher werden sich einige Grundsätze feststellen lassen, an die man sich als Bezugspunkte halten muß, um das richtige Verhältnis zwischen den beiden Erkenntnisordnungen festzulegen.

Das erscheint heute noch klarer, wenn man an jenen Beitrag des Christentums denkt, der in der Bestätigung des Rechtes aller auf Zugang zur Wahrheit besteht. Das Christentum hatte nach dem Niederreißen der durch Rasse, sozialen Stand und Geschlecht bedingten Schranken von Anfang an die Gleichheit aller Menschen vor Gott verkündet.

(Das heisst nicht dass alle, immer und überall so gelebt haben. Ist das noch eine Problemstellung in unserer Debatte? Ein Herz-Jesu-Missionar lebt nicht das Charisma des Gründers. Das heisst doch nicht, dass das Charisma von Jules Chevalier deswegen Fehler hat).

 Die erste Konsequenz dieser Auffassung wandte man auf das Thema Wahrheit an. Der elitäre Charakter, den die Wahrheitssuche bei den Alten hatte, wurde durch die Christen mit Entschlossenheit überwunden: Da der Zugang zur Wahrheit ein Gut ist, das es ermöglicht, zu Gott zu gelangen, müssen alle in der Lage sein, diesen Weg gehen zu können. Das ganz allgemein aus christlicher Sicht. So hat das Christentum in der Geistesgeschichte Neues geschaffen. Die Wahrheit ist keine esoterische Exklusivität für ganz wenige.

 Die Wege, um die Wahrheit zu erreichen, sind vielfältig; dennoch kann, da die christliche Wahrheit Heilswert besitzt, jeder dieser Wege nur dann eingeschlagen werden, wenn er zum letzten Ziel, das heißt zur Offenbarung Jesu Christi, führt. So ist die Sache aus christlicher Sicht. Ich beschreibe das besondere Verhältnis von Vernunft und Glauben. Da hast Du die Grenze der Vernunft. Was mich hindert das letzte Ziel zu erreichen, muss einen Fehler beinhalten. Ich höre Dich schon schnaufen: Der Glaube tyrannisiert die Vernunft. Nein, es ist nur Logik.

 Wenn mich etwas hindert zur absoluten Wahrheit, zum absoluten Sein zu gelangen, dann stimmt da etwas nicht. Die Vernunft sagt mir, dass es eine absolutes Sein geben muss. Der Kosmos, so wie ich ihn kenne, hängt zusammen. Alles ist verknüpft. Warum sollte dann auf einmal diese Verknüpfung nicht mehr sein, wenn ich zum absoluten Sein gelange. Die Logik sagt mir, dass die Wahrscheinlichkeit der Verknüpfung zu einem absoluten Gipfel überwältigend ist. Kohärenz. Alles was ich kenne ist kohärent. Also?

 

Schauen wir uns doch einmal ein Beispiel an.

Die Christen der ersten Jahrhunderte wurden mit einer total verschiedenen Kultur konfrontiert. Sie hätten einfach darauf pfeifen können. Aber sie taten es nicht.

Genau hierin liegt das von den Kirchenvätern vollbrachte Neue. Sie anerkannten voll die für das Absolute offene Vernunft und pflanzten ihr den aus der Offenbarung stammenden Reichtum ein.

Zur Begegnung kam es nicht nur auf der Ebene von Kulturen, von denen die eine vielleicht dem Zauber der anderen verfallen war; sie geschah in den Herzen und war Begegnung zwischen dem Geschöpf und seinem Schöpfer. Das ist ein subtiles Element aber enorm wichtig. Schon der hl. Justinus hat da eine spektakuläre Theorie entwickelt.

 Die Vernunft konnte dadurch, daß sie über das Ziel, dem sie kraft ihrer Natur unbewußt zustrebte, hinausging, in der Person des fleischgewordenen Wortes zum höchsten Gut und zur höchsten Wahrheit gelangen.

Die Kirchenväter scheuten sich jedoch nicht, gegenüber den Philosophien sowohl die gemeinsamen Elemente als auch die Verschiedenheiten anzuerkennen, die diese bezüglich der Offenbarung aufwiesen. Das Bewußtsein von den Übereinstimmungen trübte in ihnen nicht das Erkennen der Unterschiede.

Vielleicht wird es verständlicher, wenn ich das nächste Mal  das "dunkle" Mittelalter streife. Die Christen haben immer wieder darüber nachgedacht: was ist das Verhältnis von Vernunft und Glaube? Die einzelnen Denker haben das Problem verschieden angeschaut und verschieden beschrieben. Die verschiedenen Betrachtungsweisen erhellen das ganze Bild.

Bis zum nächsten Mal dann.

 

P.S."Wer die Welt mit 50 so ansieht wie er das mit 20 tat, hat 30 Jahre seines Lebens verspielt.   - Muhammad Ali "      


  

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