Vernunft und Glaube 11

Der Sündenfall

der Philosophen und Wissenschaftler

 

 Es geht mir immer noch darum aufzuzeigen, dass intelligente Leute sehr wohl und aus guten Gründen glauben können. Aber wir müssen uns über die Grundlagen einigen. Sonst hat der weitere Dialog keinen Sinn.

Was ist passiert, dass Glaube und Vernunft gegeneinander anstatt miteinander gehen? Wo kommt der Abgrund zwischen Glaube und Vernunft her?

Mit der Errichtung der ersten Universitäten sah sich die Theologie mit anderen Formen des Forschens und des wissenschaftlichen Wissens unmittelbarer konfrontiert. Am Anfang war kein Widerspruch zwischen der Rede über die Offenbarung und der Vernunft. Vom späten Mittelalter an verwandelte sich jedoch die legitime Unterscheidung zwischen den beiden Wissensformen nach und nach in eine unselige Trennung. Infolge des Vorherrschens eines übertriebenen rationalistischen Geistes bei einigen Denkern wurden die Denkpositionen radikaler, bis man tatsächlich bei einer getrennten und gegenüber den Glaubensinhalten absolut autonomen Philosophie anlangte.

Und dann geschieht etwas Eigenartiges. Die Vernunft, die so stolz auf ihre Autonomie war, beginnt an sich selbst zu zweifeln. Das ist kein Witz. Das ist passiert. Das ist Tatsache.

Zu den Folgen der Trennung gehörte unter anderen ein wachsender Argwohn gegenüber der Vernunft. Einige begannen, sich zu einem allgemeinen, skeptischen und agnostischen Mißtrauen zu bekennen, entweder um dem Glauben mehr Raum vorzubehalten (der Fideismus, zum Beispiel) oder aber um jede nur mögliche seiner Beziehungen des Glaubens zur Vernunft in Mißkredit zu bringen.

Was das patristische und mittelalterliche Denken als tiefe Einheit, die eine zu den höchsten Formen spekulativen Denkens befähigende Erkenntnis hervorbrachte, ersonnen und verwirklicht hatte, wurde letztendlich von jenen Systemen zerstört, die für eine vom Glauben getrennte und zu ihm alternative Vernunfterkenntnis eintraten.

Wie gefährlich ist es, diesen Weg zu verabsolutieren! Der Mensch von heute scheint immer wieder von dem bedroht zu sein, was er selbst produziert, das heißt vom Ergebnis der Arbeit seines Verstandes und seiner Willensentscheidung.

Die Früchte dieser vielgestaltigen Aktivität des Menschen sind nicht nur Gegenstand von 'Entfremdung', weil sie demjenigen, der sie hervorgebracht hat, einfachhin genommen werden; allzu oft und nicht selten unvorhersehbar wenden sich diese Früchte, wenigstens teilweise, in einer konsequenten Folge von Wirkungen indirekt gegen den Menschen selbst. So sind sie tatsächlich gegen ihn gerichtet oder können es jederzeit sein.

 

Hieraus scheint das wichtigste Kapitel des Dramas der heutigen menschlichen Existenz in seiner breitesten und universellen Dimension zu bestehen. Der Mensch lebt darum immer mehr in Angst. Er befürchtet, daß seine Produkte, natürlich nicht alle und auch nicht die Mehrzahl, aber doch einige und gerade jene, die ein beträchtliches Maß an Genialität und schöpferischer Kraft enthalten, sich in radikaler Weise gegen ihn selbst kehren könnten. Es ist nicht notwendig sie aufzuzählen.

Der Mensch steht auf den Schultern seiner Vordenker/-fahren. Das Problem ist, wenn Du in dieselbe Richtung, wie die Vordenker blickst, dann siehst Du nur, was sie sahen und erklärten. Der heutige Relativismus ist die Folge einer geschichtlichen Entwicklung. 

Und jetzt kommen wir zu einer kitzlichen Frage: Kann ein Glaubender Philosoph sein? Oder anders gesagt: Muss die Vernunft sich dem Glauben beugen oder umgekehrt?

 

Bis zum nächsten Mal

P.S."Das Universum,das wir beobachten hat. genau die Eigenschaften, die wir erwarten können, wenn im Grunde kein Plan, kein Ziel, nichts Böses und nichts Gutes existiert. Es gibt nichts als blinde und erbarmungslose Indifferenz"   - Charles Darwin   

 


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